Handlungskompetenz

Handlungskompetenz

Situationsgemäßes Handeln

Die Handlungskompetenz unterscheidet sich insofern von den anderen drei Kompetenzbereichen (Selbst-, Methoden- und Sozialkompetenz), als sie deren Schnittmenge bildet. Somit bezeichnet sie die individuelle Kompetenz einer Person, so zu handeln, dass die Handlung der Situation angemessen ist. Dies bedeutet, dass man eigenverantwortlich Probleme löst, bestimmte Leistungen erbringt, angemessen mit anderen umgeht und das alles auf einem erfolgreichen Lernprozess basierend. Somit ist die Handlungskompetenz nicht nur das kognitive Regelsystem, das Handlungen hervorruft, sondern auch die Disposition zum Erwerb der anderen Fähigkeiten und eine stabile, universelle Tiefenstruktur. Als charakteristisch für Handlungskompentz gelten folgende Merkmale:

Durchsetzungsvermögen

Durchsetzungsvermögen ist eine besonders von potentiellen Führungskräften geforderte Qualifikation. Hier geht es darum, eigene Ideen, Ziele und Vorstellungen gegenüber Kollegen zu vertreten und durchzusetzen – auch wenn es zum Konflikt kommt. Dann darf man nicht zurückstecken, keine Schwäche zeigen und muss die eigene Position nachdrücklich vertreten. Wer sich zu Führungspositionen berufen fühlt, muss diese Qualifikation in der Regel nicht eigens trainieren, weil er diese Gabe ohnehin mitbringt, sich gegen andere durchsetzt und so ohnehin eine Etage höherklimmt.
Statt Durchsetzungsvermögen liest man in Stellenanzeigen vielleicht auch Führungsfähigkeit oder Führungspotential.

Verantwortungsbereitschaft

Diese Fähigkeit ist auch unter dem Stichwort Verantwortungsfähigkeit oder Eigenverantwortung bzw. Zuverlässigkeit bekannt. Man bezeichnet damit, dass man die Verantwortung für sein Handeln übernimmt, seine Folgen abschätzen kann, sich an Absprachen hält und unaufgefordert über den Stand der Dinge Auskunft erteilt. Insgesamt geht es auch darum, seinen Arbeitsplatz sauber und in Ordnung zu halten, Vorschriften und Regeln zu kennen und einzuhalten, auf Fehlverhalten oder Gefahren aufmerksam zu machen, aber auch Verbesserungsvorschläge (z.B. zu Arbeitssicherheit und Umweltschutz) einzubringen.

Risikobereitschaft

Risiken einzugehen bedeutet immer auch mögliche Schäden zu erleiden. Dies gilt vor allem beim Beschreiten neuer Wege. Nur wenn man bewusst oder unbewusst Risiken eingeht, bleibt man handlungsfähig. Ein Personalleiter eines zukunftsorientierten Unternehmens beispielsweise muss Risiken eingehen und deren Folgen tragen wollen. Dies gilt analog, wenn man eine gute, aber vielleicht risikobehaftete Idee äußert, denn wenn sie sich als schlecht herausstellt, wünschte man vielleicht, sie für sich behalten zu haben. Deshalb gehört zur Risikobereitschaft auch, dass man bereits im Vorfeld die Risiken einkalkuliert und abwägt (z.B. wie wahrscheinlich ist das Eintreten des Risikos?, Wie groß könnte der Schaden sein?, etc.). Insgesamt ist Risikobereitschaft also als Mischung aus Experimentierfreude und Effizienzstreben zu verstehen.

Unternehmerisches Denken und Handeln

Als unternehmerisch denkend und handelnd bezeichnet man jemanden, der erfolgreich seine Mitarbeiter motiviert und mit der Unsicherheit der Märkte, Kundenwünschen und der Öffentlichkeitsreaktion umgehen kann. Unternehmerisches Denken und Handeln erfordert also eine gewisse Bindung an das Unternehmen, denn der Einsatz für Unternehmensinteressen ist Voraussetzung für Arbeitserfolge. Immer hängt erfolgreiches unternehmerisches Denken und Handeln auch mit Risikobereitschaft bzw. Entscheidungsfreude zusammen, erfordert darüber hinaus aber auch Verantwortungsübernahme und Kundenorientierung.

Konzeptionelle Kompetenz

Unter konzeptioneller Kompetenz versteht man die Fähigkeit, zu verstehen, konzeptionell zu denken und anderen die erdachten Konzeptionen zu vermitteln. Diese Kompetenz ist vor allem beo Top-Führungskräften das Beurteilungskriterium schlechthin.

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