Selbstkompetenz

Selbstkompetenz

Umgang mit sich selbst

Zur Selbstkompetenz (auch Personenkompetenz genannt) zählen Einstellungen und Fähigkeiten, die die individuelle Haltung einer Person zur Arbeit, aber auch zur Welt ausdrücken. Somit geht es um Persönlichkeitseigenschaften, die etwas über das Wollen und das Können einer Person aussagen. Weil es insgesamt darum geht, wie jemand mit sich selbst umgeht, bildet Selbstkompetenz die Gundlage zum Erwerb von Kompetenzen aus den anderen Bereichen. Vor allem in ungewohnten Situationen ist dieser Bereich daher von Bedeutung.

Ein fester Katalog von Merkmalen, die zur Selbstkompetenz gehören, existiert nicht. Dies liegt u. a. daran, dass beispielsweise Flexibilität bzw. Wertorientierungen sich auf die anderen Kompetenzen einer Person auswirken. Den entscheidenderen Anteil haben sie aber daran, wie jemand mit sich selbst umgeht, was sie wiederum zu einem Teil der Selbstkompetenz macht.

Belastbarkeit/Leistungsbereitschaft/Einsatzbereitschaft

Neben Leistungsbereitschaft ist auch Leistungsfähigkeit erforderlich, um persönliche Ziele zu erreichen. Unter Letzterem versteht man, dass jemand physisch in guter Verfassung ist und auch bei anhaltend hoher Arbeitsbelastung oder psychischem Druck nicht nachlässt, seine Arbeitsergebnisse qualitativ nicht leiden, seine Motivation nicht sinkt etc. Aber Achtung, Belastbarkeit ist nicht gleichzusetzen mit völliger Emotionslosigkeit – zumal derart "Begabte" oft – und zu Recht – als nicht durchsetzungsfähig gelten. Belastbar zu sein, heißt: Nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes gehen, die Zähne zusammenbeißen können, Niederlagen verkraften, hohe Arbeitsbelastung bewältigen und bei alledem die Fassung nicht verlieren. Dies erfordert Konzentration, Stressresistenz und Ausgeglichenheit sowie Selbstdisziplin. Daher ist ein entscheidendes Beobachtungskriterium im Bewerbungsprozess, wie sich ein Bewerber unter Zeitdruck verhält oder wenn er provoziert wird (die berüchtigten Stressfragen im Vorstellungsgespräch).

Motivation

Jemand, dem seine Arbeit keine Freude bereitet und der mit seinen Gedanken überall ist – nur nicht am Arbeitsplatz –, wird wenig produktiv sein. Motivation gilt als Summe aller Gründe ("Motive"), die eine Person in einer bestimmten Situation eine bestimmte Handlung ausführen lassen. Motivation kann man daher als grundlegende Antriebsfeder sehen, die möglichst von selbst funktionieren sollte. Denn wer hoch motiviert ist, sich in hohem Maße für seine Arbeit einsetzt, wird bessere Arbeitsergebnisse erzielen als jemand, den man dazu erst auffordern muss. Gerade in Zeiten zunehmender Arbeitsbelastung (und daraus resultierenden Phänomenen wie Burnout) werden Mitarbeiter gesucht, die bei der Arbeit stets guter Laune sind, obwohl sowohl Kunden als auch Kollegen oder Chef meckern, und die diesen Stress auch noch als positiv empfinden.

Flexibilität

Die meisten Arbeitsplätze verlangen von ihren Stelleninhabern geistige Beweglichkeit, da technische Entwicklungen und Marktveränderungen ein hohes Maß an Anpassungsvermögen von Unternehmen und Arbeitnehmern verlangt. Somit geht es um die Bereitschaft, permament Neues zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Wird in einer Stellenanzeige die Forderung nach Flexibilität besonders hervorgehoben, dürften in dieser Stellung Nerven wie Drahtseile vonnöten sein.

Kreativität

Genauere Angaben hierzu finden sich unter unter: Handlungskompetenz

Selbstständigkeit/(Eigen-)Initiative

Bei der Selbständigkeit geht es darum, wie jemand arbeitet, entscheidet (Stichwort Entscheidungsfreude, s. a.: Unternehmerisches Denken) und lernt. Hier erwartet man, dass ein Mitarbeiter Aufgaben selbständig angeht und durchführt, anstehende Entscheidungen trifft oder zumindest herbeiführt und sich ohne "Einladung" fehlende Qualifikationen aneignet. Allerdings geht es nicht um bloßen Aktionismus, sondern darum, Arbeiten auch unter schwierigen Bedingungen zu Ende zu bringen (Einsatz). Dass man sich von Misserfolgen nicht vom Ziel abbringen lässt, versteht sich dann von selbst.

Mobilität

Mobilität ist an sich Teil der Flexibilität. Denn zu Zeiten der Globalisierung, der Umstrukturierungen etc. bleibt der Wunsch-Arbeitnehmer selbstverständlich räumlich beweglich. Gerade für Positionen im Management, wo zügig auf äußere Faktoren zu reagieren ist, gilt Mobilität als wesentliche Voraussetzung für Karrieresprünge. Wer also in einer Stellenausschreibung das Stichwort "Mobilität" liest, darf sich auf einen baldigen Umzug gefasst machen.

Weitere Persönlichkeitsmerkmale

Die folgenden Stichwörter stellen entweder alternative Bezeichnungen zu den oben erläuterten dar, erklären sich von selbst oder werden nur äußerst selten explizit "verlangt":
Zuverlässigkeit, Engagement, Anpassungsfähigkeit, Autonomie (Selbständigkeit und Selbstdisziplin), Frustrationstoleranz, Fähigkeit zur Stressbewältigung, Wertorientierungen, Unsicherheitstoleranz, Energie, Innovationsfähigkeit, Stabilität, Zivilcourage, Integrität, Authentizität, Loyalität

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