Bewerbergruppen - Schulabgänger

Bewerbungstipps für Schulabgänger

Schriftliche Bewerbung von Schülern

Jugendliche beim Einstieg ins Berufsleben

Wer nach der Schule direkt in den Beruf einsteigen will, hat einen harten Brocken vor sich. Zu Zeiten hoher Arbeitslosenzahlen müssen sich die Jugendlichen gekonnt gegen ihre Mitbewerber durchsetzen.
Eine Bewerbung ist in erster Linie Eigenwerbung. Gerade junge Leute können hier mit ein wenig Modernem punkten, doch sollten auch sie die Form wahren. Nicht vergessen: Eine Bewerbung ist die erste Arbeitsprobe!

Wichtig ist zunächst die Vollständigkeit der Unterlagen.
Bewerbungsmappe: Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, eventuell Arbeitsproben.
Rechtschreibfehler machen vieles zunichte, weshalb der Schüler seine Bewerbung gründlich durchsehen sollte. Auch ein zweiter Leser (ruhig ein Erwachsener) mag hilfreich sein, um übersehene Fehler zu berichtigen.
Adressat sind nicht "Damen und Herren" sondern der Zuständige.

Möchte man sich von den anderen Bewerbungen abheben, wäre eine farbige Mappe bzw. farbiges Papier nett. Hat der Arbeitgeber einen Stapel gleich aussehender Bewerbungsmappen vor sich, wird er zunächst die herausstechenden beachten.
Bei kaufmännischen Berufen wäre jedoch der Beweis angebrachter, dass man sich an die Gegebenheiten der Geschäftswelt anpassen kann, ergo nehme man die traditionelle Mappe.

Da Schüler noch keine Berufserfahrung vorweisen, können sie über Interessen, Fähigkeiten und Motivation berichten, ebenso über Hobbys, ehrenamtliche Tätigkeiten und Lieblingsfächer. Oft haben sie mehr auf dem Kasten, als sie glauben!
Praktika bringen ebenfalls Vorteile, da sie zumindest schon ein wenig praktische Erfahrung bestätigen. Viele Arbeitnehmer beklagen sich nämlich darüber, dass sich die Bewerber nicht ausreichend mit Beruf und dem Unternehmen auseinandersetzten.

In jedem Bewerbungsgespräch kommen die Fragen "Warum haben Sie sich bei uns beworben?" und "Warum streben Sie diesen Beruf an?" vor. Darauf sollte man natürlich eine passende Antwort parat haben. Daher ist es gut, sich vor der Bewerbung über das Unternehmen und über den Zielberuf kundig zu machen. Je klarer die Vorstellung des Berufes, desto leichter fällt das Verfassen der Bewerbung und desto besser sind die Erfolgsaussichten.

Große Bedeutung haben die Noten für Verhalten und Mitarbeit, denn Firmen legen Wert auf die sozialen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter: auf Motivation, Engagement, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, eigenverantwortliches Arbeiten, Lern- und Kommunikationsfähigkeit … Man beachte sie deshalb im Bewerbungsschreiben.

Eine ausführliche Bewerbung kostet natürlich Zeit und Mühe, aber der Aufwand lohnt sich. Experten raten, besser wenige Bewerbungen zu versenden, bei denen man sich Mühe gab, als eine Massensendung loszulassen.

Gegen Unsicherheit vor dem Vorstellungsgespräch helfen Rollenspiele. Mit einem Freund oder Familienmitglied übe man mögliche Situationen und Fragen.
Einige Tage zuvor lese man die Zeitung, denn oft werden Bewerbern Fragen nach aktuellen Geschehnissen gestellt. Damit möchten die Personalverantwortlichen einerseits erfahren, ob der Bewerber informiert ist, und andererseits erforschen, ob sich z.B. ein künftiger Banklehrling mit Wirtschaftsthemen befasst.
Angemessene Kleidung beim Bewerbungsgespräch ist natürlich Pflicht. Hier geht es nicht mehr darum, "cool" zu sein, sondern einen möglichen Arbeitgeber von der eigenen Person zu überzeugen. Das ist natürlich auch beim Arbeitsverhalten wichtig: Schwänzen gilt nicht, Zuverlässigkeit ist gefragt.

Christian Püttjer, Uwe Schnierda: So schaffen Sie den Einstieg. Bewerbungstraining für Schulabgänger, Campus Verlag
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