Bunte, komplexe Karrieren

Gradliniger Berufsweg stirbt aus

Viele Facetten statt kontinuierlicher Tätigkeit

Lebensläufe sehen heute nicht mehr so klar aus wie vor einigen Jahrzehnten. Trat man einst nach der Ausbildung eine Arbeitsstelle an, die man bis zur Rente im selben Unternehmen fortführte, so weisen aktuelle Lebensläufe Lücken, häufige Arbeitgeberwechsel, Auslandsjahre und andere Besonderheiten auf. Nicht nur angesichts der Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch aufgrund persönlicher Neigungen stirbt der geradlinige berufliche Werdegang allmählich aus. Manche Personalverantwortlicher sehen darin eine Schwäche, während andere die Vorzüge bemerken.

Häufige Wechsel lassen viele Erfahrungen sammeln, verschaffen Arbeitnehmern einen guten Einblick in eine bzw. mehrere Branchen. Die Personen reiften an Rückschlägen, Sprüngen, ungewöhnlichen Lebenslagen, denn Not macht erfinderisch. Häufig verbergen sich hinter Bewerbern mit unkonventionellen Lebensläufen interessante Persönlichkeiten mit einigen Erfahrungen.

Moderne, globalisierte Arbeitsmärkte bringen (künftige) Erwerbstätige immer mehr dazu, ihr (Berufs-)leben selbst in die Hand zu nehmen. Wertveränderungen, Unsicherheit, Internationalität und anderes schaffen komplexere Karrieren. Die Bevorzugung bunter oder kontinuierlicher Werdegänge richtet sich nach Unternehmen, angestrebter Position und Personalverantwortlichem. Nicht überall sind "bunte Hunde" erwünscht, doch in manchen Firmen sind sie genau am richtigen Fleck.