Probezeit-Tipps

Überlebensstrategien in der Probezeit

Tipps zur Probezeit

Bis man eine Stelle hat, hat man oft schon einen wahren Hindernisparcours hinter sich (Ausbildung/Studium, Bewerbungsmarathon). Doch damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, denn auch während der ersten Zeit in der neuen Position gilt es, Klippen zu umschiffen. Denn in dieser Zeit bildet man sich ein Bild vom "Neuen". Deshalb sollte man Fachkenntnisse, Einsatzfähigeit, Eifer und Vertrauensfähigkeit an den Tag legen und als Person überzeugen. Am leichtesten gelingt dies, indem man beobachtet und Fragen stellt. Wo kann man "punkten" und wo "danebenlangen"?

Kleider machen Leute

So alt diese Weisheit sein mag, sie hat einen wahren Kern. Denn wetten, dass vor dem ersten Tag im neuen Job viele der Blick in den – zwar übervollen – Kleiderschrank belehrt, dass er nichts Angemessenes für die neue Stelle birgt? Doch die Rettung naht: Zumindest den Business-Look aus dem Vorstellungsgespräch sollte man ja noch haben – und dem kann man mit einem modischen Hemd, flotten Shirt oder bunten Tuch auf die Sprünge helfen. Kleiner Tipp am Rande: Die Kleiderschranksituation können Sie ja als Belohnung nach den ersten überstandenen Tagen verbessern.

Die Arbeitsmotivation

In der Probezeit arbeitet man sich schrittweise ein und prüft, ob der Arbeitsalltag die Versprechungen beider Seiten hält. Es ist also eine Phase der Prüfung, ob die Aufgaben erfüllt werden, aber auch ob die Zusammenarbeit gelingt. Der erste Arbeitstag, je nach Firmengröße evtl. die erste Woche, dient in der Regel der Orientierung: Man nimmt den Arbeitsplatz, die Büroinfrastruktur (Wege, Toiletten etc.) und die neuen Kollegen in Augenschein. Welche Programme müssen gelernt werden, welche Passwörter braucht man, wer sind wichtige Ansprechpartner und wie ist deren Durchwahl? Last but not least lernt man in dieser Zeit die informellen Netzwerke (wer entschwindet mit wem in die Mittagspause, in welche Gruppen kann man sich einklinken) kennen.

Zwar sollte einem schon der gesunde Menschenverstand sagen, dass es kaum ratsam ist, als Letzter zu kommen, dafür aber als Erster zu gehen, dennoch kann es aufschlussreich sein, darauf zu achten, welche Arbeitszeiten die Kollegen haben. Zudem sollte man mit dem Vorgesetzen klare Ziele der Einarbeitungszeit festlegen, wenn einem der Arbeitsplatz einigermaßen vertraut ist. Denn zu warten, dass die Arbeit zu Ihnen kommt, wirkt wenig motiviert.

Sollte es kein Einarbeitungsprogramm oder einen Mentor geben, lohnt sich die Frage, ob einer der Kollegen bereit ist, Sie unter seine Fittiche zu nehmen und sich Ihren Fragen zu stellen.

Setzen Sie Ihren Charme ein

Als erstes wird man in der neuen Stelle von freundlichen Kollegen "überfallen", aber auch mit deren Namen. Und wer könnte sich die schon alle gleich merken? Glücklicherweise verlangt das auch keiner. Dennoch kann es sinnvoll sein, das Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" zu wählen und zu erwähnen, dass man bestimmt nochmal nach Namen fragen wird. Ob man Kollegen duzt oder siezt, ist eine firmenintern zu klärende Frage – die IT-Branche ist in diesem Punkt weit lockerer als beispielsweise eine Kanzlei.

Dass man zu neuen Kollegen nett sein sollte, versteht sich von selbst, denn der neue Chef wird nachfragen, wie zufrieden die Kollegen waren. Daher sollte man selbst in Führungspositionen alle Kollegen gleichberechtigt behandeln. Außerdem verbietet sich zu forsches Auftreten sowie schlecht über frühere Arbeitsverhältnisse, Kollegen und Chefs zu reden.

Konflikte bewältigen

Läuft nicht so toll? Sie kriegen sich schon recht früh mit Kollegen in die Wolle und es kommt zu Konflikten? Da hilft Gelassenheit und Geduld – bevor Sie explodieren und etwas Unüberlegtes sagen, sollten Sie sich beruhigen. Andererseits kann die Offensive angesagt sein, wenn beispielsweise Gerüchte kursieren - zumindest eine sachliche Klärung ist dann erforderlich. Seiner Würde muss sich keiner berauben lassen, doch Kritikfähigkeit gehört zur Sozialkompetenz. Deshalb sollte man auf die Arbeitsleistung bezogene Kritik nicht persönlich nehmen. Eine positive Reaktion und das Versprechen, sich zu bessern, bringt einen zumeist weiter, als ein verhuschtes "Ich bin doch noch neu ..."

Sollten Sie hiermit keinen Erfolg haben, finden Sie hier Informationen zu möglichen Gründen für das Scheitern.

Checken Sie die Kündigungsfristen, die im Arbeitsvertrag genannt werden, noch innerhalb der Probezeit. Denn die Kündigung kann buchstäblich bis zur letzten Sekunde der Probezeit ausgesprochen werden.

 

Gegen Ende der Probezeit

Die Probezeit nähert sich dem Ende. Nun ist es Zeit, mit Ihrem Chef zu sprechen, ob er zufrieden ist. Außerdem dürfte nach der Probezeit erneut die Frage nach Ihren Gehaltsvorstellungen gestellt werden. Denn zum einen können Sie nun die Arbeit besser beurteilen und zum anderen ist der Vertrag auszustellen - mit Entgelt! Im schlimmsten Fall - also wenn man keine genaue Vorstellung hat, wie viel dem Arbeitgeber die Stelle wert ist - sollte man ihn dies fragen. Dann sollte man aber durchrechnen, ob es sich lohnt, die Stelle anzutreten. Eine lediglich mündliche Zusage ist übrigens inaktzeptabel, bitten Sie um eine schriftliche. Denn nur sie gewährleistet, dass nicht weiterhin alte Gegebenheiten gelten.

Sollte es doch zur Kündigung kommen, finden Sie hier Informationen zum Verhalten bei Kündigungen.