Vorbereitung aufs Assessment-Center

Vorbereitung auf ein AC

Vor, während und nach dem AC

Weil Assessment-Center insgesamt testen, ob Sie Schlüsselqualifikationen nur für sich in Anspruch nehmen oder sie tatsächlich haben, kann es zur Vorbereitung keine Patentrezepte geben. Zwar sind die Zeiten, in denen man Bewerbern riet, im AC einfach nur sie selbst zu sein, vorbei. Doch letztlich werden Sie nur bestehen, wenn Sie ein mit sich selbst und der Situation stimmiges Verhalten zeigen.

Vor dem Assessment-Center

Haben Sie eine Einladung zu einem AC erhalten, sollten Sie deren Eingang bestätigen und verbindlich zusagen. Dann sollten Sie sich um die Anreise und gegebenenfalls eine Unterkunft bemühen, falls das Unternehmen dies nicht bereits geregelt hat.

Zur "inhaltlichen Vorbereitung" sollten Sie Informationen über das Unternehmen und Anforderungen der angestrebten Position sammeln. Außerdem sollten Sie sich vorab schon Fragen ausdenken, mit denen Sie Interesse am Unternehmen und der Stelle erkennen lassen. Ferner können Sie sich in der Personalabteilung nach dem Ablauf des Bewerbungsverfahrens erkundigen. Wenn Sie dann Testbogen, Materialien oder gar Angaben zum geplanten Ablauf erhalten, erwartet man von Ihnen, dass Sie sich auch vorbereiten. Machen Sie sich daher mit der Struktur der üblichen Aufgaben vertraut. Außerdem wird in ACs oft aktuelles Wissen abgefragt, weshalb es sich empfiehlt, die Tagespresse und aktuelle Geschehnisse zu verfolgen.

So albern es klingen mag, bereiten Sie sich innerlich auf das Assessment-Center vor: Glauben Sie an sich und machen Sie sich klar, dass Sie etwas zu bieten haben. Bereiten Sie eine kurze und aussagekräftige Selbstpräsentation sowie eine Stärken- und Schwächenliste vor. Außerdem ist es hilfreich, wenn Sie Argumente haben, warum Sie genau diesen Job wollen. Da in ACs auch auf Mimik, Gestik etc. geachtet wird, sollten Sie sich "Ihrer Macken" bewusst sein (sie sich kurz vor dem AC noch "abtrainieren" zu wollen, dürfte eher kontraproduktiv sein).

Während des Assessment-Centers

Schon vor Beginn des Programms sollten Sie sich mit den anderen Kandidaten bekannt machen (Punkten Sie beim Sozialverhalten in einer Situation, die zwar nicht "offizieller Bestandteil" ist, aber dennoch beobachtet wird). Lassen Sie die anderen ausreden, diskutieren Sie mit und ergreifen Sie die Initiative, wenn die Gruppe angesprochen wird oder die Diskussion stockt. Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn Sie glauben, dass andere besser sind als Sie. Versuchen Sie nicht, den Beobachtern eine Rolle vorzuspielen, denn entweder fliegen Sie damit ohnehin auf oder Sie landen in einer Position, die nicht zu Ihnen passt.

Weil die Beobachter besonders auf Auffassungsgabe, Belastbarkeit, Organisationsfähigkeit und Führungskompetenz achten, sollten Sie sich zunächst einen Überblick über alle Unterlagen verschaffen, bevor Sie loslegen. Suchen Sie Zusammenhänge, setzen Sie Prioritäten und fangen Sie erst dann mit der Bearbeitung an.

Bei unmoderierten Gruppendiskussionen achten die Beobachter mehr darauf, wie das Ergebnis zustande kam als auf das Ergebnis an sich. Sollten Sie von einem Thema keine Ahnung haben, können Sie sich als Moderator anbieten (das ist besser als Unsinn oder gar nicht zu reden). Sollten Sie mitdiskutieren, vertreten Sie Ihren Standpunkt und versuchen Sie, die anderen zu überzeugen. Halten Sie sich unbedingt an zeitliche Vorgaben.

Einzelgespräche finden häufig in Form von Rollenspielen statt (z. B. Gespräch, bei dem Sie den Berater, der Beobachter einen erbosten Kunden gibt). Hierbei sollten Sie neutral den Sachverhalt wiedergeben, den Hintergrund des Problems herauszufinden versuchen und auf dieser Grundlage entsprechende Regelungen und Vereinbarungen treffen. Kritisieren Sie gegebenenfalls Leistungen oder Verhalten in einer konkreten Situation, nicht jedoch eine Person. Bemühen Sie sich um Verständnis und eine gemeinsam Problemlösung. Fassen Sie alle Vereinbarungen abschließend zusammen.

Nach dem Assessment-Center

In der Regel werden nach Assessment-Centern Feedbackgespräche mit den Teilnehmern geführt – häufig in geselliger Runde. Das Feedback soll Ihnen bei der Weiterentwicklung Ihrer Persönlichkeit helfen. Deshalb werden Stärken und Schwächen besonders im Vergleich mit denen Ihrer Mitbewerber erläutert (Verbesserung der Selbsteinschätzung). Unabhängig von Ihrem Abschneiden nehmen Sie aus dem Feedbackgespräch also etwas mit, denn so können Sie eventuelle Schwachpunkte gezielt angehen.