Bewerbungen Frauen

Bewerbungen von Frauen

Die etwas andere Bewerbung

Auch wenn man immer noch auf Personalverantwortliche trifft, die Bewerbungen von Frauen gleich aussortieren, weil diese wegen der Familie öfters mal ausfallen, haben zahlreiche Unternehmen das Potential weiblicher Fachkräfte entdeckt. Vor allem in der Dienstleistungsbranche bzw. kundenorientierten Berufsbildern werden Frauen eingestellt. Aber auch sonst setzt sich langsam die Einsicht durch, dass kommunikative und soziale Kompetenzen von Frauen oft zumindest ähnlich wichtig sind wie fachliches Wissen.

"Mängelausgleich"

In Deutschland sind Frauen seltener berufstätig als in anderen Ländern, wenn eher in Teilzeit und in Führungspositionen haben sie immer noch Seltenheitswert. Doch liegt dies an mangelnden Qualitäten oder sind deutsche Unternehmen bzw. die Gesellschaft für die überlegene Stellung von Männern verantwortlich?

Zunächst bewerben Frauen sich anders als Männer und das vor allem, weil sie sich weniger zutrauen als Männer: Sie glauben für "höhere Positionen" nicht ausreichend qualifiziert zu sein und stellen im Zusammenhang damit zumeist auch geringere Forderungen an ihre Vergütung als Männer.

Um sich beruflich besser verwirklichen zu können, sollten Frauen eine klare Zielsetzung haben, deren herausragendes Charakteristikum nicht zwingend Bescheidenheit sein sollte. Ziele, die man sich selbst steckt und die einen herausfordern, motivieren. Außerdem sollten Sie sich über branchenübliche Gehälter informieren, denn nur weil Sie eine Frau sind, weniger zu verdienen als ein Mann in ähnlicher Position, macht doch keinen Spaß, oder?!

Zusammengefasst sind Frauen zu bescheiden und machen sich zu viele Gedanken über Probleme. Denn wollten sie wirklich weiterkommen, wäre dies oft möglich. Aber dazu gehört Mut und Selbstbewusstsein – nicht gerade die Tugenden, für die Frauen "berühmt" sind. Wenn Sie allein den Mut nicht aufbringen, suchen Sie sich einen Coach – einen professionellen oder einen guten Freund, der Sie motiviert.

Als Minuspunkt an Frauen sehen viele, dass sie in der Regel nicht so geradeheraus und durchschaubar sind wie Männer. Vieles fädeln sie "hintenrum" ein (direkter formuliert könnte man es "intrigieren" nennen). Eine klare und strukturierte Strategie wäre daher hilfreich.

Neben den üblichen Überlegungen zur Bewerbung (Fähigkeitenanalyse, strategisches Vorgehen bei der Stellensuche etc.) sollten Sie auch Angebote zu Bewerbungstrainings berufsbezogener Frauennetzwerke nutzen – ohnehin können diese sehr hilfreich sein. Doch ausgerechnet hier, wo Frauen "punkten" könnten, weil sie der sensiblere und empathischere Part sind als Männer, "versagen" sie. Denn Männer nutzen persönliche Netzwerke besser, wenn sie berufliche Ziele erreichen wollen. Zwar steckt Deutschland im Networking ohnehin noch in den Kinderschuhen, doch gerade unter Frauen herrscht oft ein misstrauisches und von Konkurrenz geprägtes Klima.

Wenn Sie als Frau einen Personaler überzeugen wollen, dass Sie für eine Stelle besser geeignet sind als ein Mann, der nicht schwanger wird und daher nicht ausfällt, müssen Sie dies verkaufen. Wollen Sie weiter aufsteigen, müssen Sie dies mit Ihrer Familienplanung (so vorhanden) vereinbaren. Wie Sie dies zu tun gedenken, dürfen Personaler zwar nicht fragen, aber es interessiert sie brennend. Auf "frauentypische" Fragen sollte man sich also dennoch vorbereiten.

Eine Checkliste zu persönlichen Stärken und Schwächen finden Sie hier.

Besonderheiten in der Bewerbung

Im Lebenslauf sollten Sie die Zahl und das Alter Ihrer Kinder angeben – vergessen Sie bei kleinen Kindern den Zusatz "Betreuung gewährleistet" besser nicht. Geschiedene, Alleinerziehende, Verwitwete etc., können als Familienstand "nicht verheiratet" angeben, wenn sie sich damit wohler fühlen als mit den anderen Bezeichnungen. Erziehungszeiten kann man unter dem optionalen Punkt "Sonstiges" vermerken.

Entscheiden Sie sich für eine "Dritte Seite", können Sie unterbringen, was nicht in Anschreiben oder Lebenslauf passt und wovon Sie glauben, dass es für Sie vorteilhaft ist. Für Frauen wären mögliche Themen beispielsweise Elternbeiratschaft oder Erklärungen zu langen Erziehungszeiten.Allerdings muss man Familienphasen nicht erklären oder rechtfertigen. Allerdings kann es – wenn Sie beruflich nicht viel vorzuweisen haben – sinnvoll sein, zu betonen, was Sie in Bezug auf Belastung, Organisation, Flexibilität usw. im Familienleben geleistet oder gelernt haben.